Wer seine Haare mittelfristig, also temporär, entfernen möchte, dem stehen unterschiedliche Methoden zur Auswahl. Am beliebtesten sind das Sugaring oder das Waxing. Bei beiden Methoden werden die Haare mittels einer klebrigen Masse herausgerissen. Das Ergebnis ist glatte Haut, für mindestens zwei Wochen. Bei manchen Menschen dauert es länger, bis die Haare wieder wachsen, aber nach vier Wochen spätestens muss die Prozedur wiederholt werden. Seit wann gibt es diese Methoden eigentlich und wo haben sie ihren Ursprung?
Zuckerpaste und Wachs werden schon lange für die Haarentfernung verwendet
Das epilieren der Haare mittels einer klebrigen Masse ist eine sehr alte Methoden, um die Haut von lästigen Haaren zu befreien. Den Ursprung fand das sogenannte Halawa bereits im alten Orient. Der Islam gibt vor, dass bestimmte Körpereiche, wie Achseln oder Intim, haarfrei gehalten werden sollen. Mit der Pinzette allein wäre das nicht zu bewältigen. So wurden bereits damals Zucker, Wasser und Zitrone zusammen erhitzt, auf die Haut aufgetragen und herausgerissen, epilieren nennt man das heute. Im Laufe der Zeit wurden die Rezepturen für die Haarentfernungsmasse abgewandelt. Auch erwärmtes Wachs wurde teilweise verwendet.
Auch im Rest der Welt feilten die Menschen an Methoden und Mittelchen, um ihre Körperhaare loszuwerden. Dabei wurden neben Zucker oder Wachs auch Pflanzenextrakte, Asche oder Harz gemixt.
Brazilian Waxing – eine relativ junge Haarentfernungs-Methode
Auch wenn die Haarentfernung mit Wachs also nicht neu ist, so ist das Waxing ist ein vergleichsweise junger Trend, der erst in den 90er Jahren in Brazilian populär wurde. Später schwappte die Wachs-Woge dann auch nach Europa. Forsiert wurde der Hype durch zahlreiche Stars, die sich öffentlich zum Waxing bekannten. Die Waxing-Studios schossen wie Pilze aus dem Boden. Sich unter die Hände einer Depiladora (so nennt man die Waxing-Expertinnen) zu begeben, war nicht nur ein Ritual für die Schönheit, sondern auch ein Lebensgefühl. Denn Brazilian Waxing in seiner Urform bezeichnet nicht nur die Methode, es ist auch der Name für das Ergebnis: Der völlige Kahlschlag im Intimbereich .
Haarloser Intimbereich fast schon ein Muss
Für viele Menschen ist die Haarlosigkeit (nicht nur) unter der Gürtellinie eine Selbstverständlichkeit, vor allem für junge Menschen. Dieser Trend hat auch der Zuckerpaste neuen Lebensgeist eingehaucht: Sugaring heißt das Zauberwort in Sachen Haarentfernung.
Sugaring – Zuckersüße Versuchung
Im Prinzip macht die Zuckerpaste nichts anderes als das Wachs, eine warme bis heiße Masse wird aufgetragen und wieder entfernt, die Haare bleiben dran kleben, werden ausgerissen und sind weg. Ein Unterschied liegt darin, dass Zucker eine desinfizierende Eigenschaft hat und sich besser um das Haar legen kann, also auch feine Härchen entfernt werden können. Moderne Wachsrezepturen enthalten allerdings häufig Honig und der hat den gleichen Effekt wie der Zucker. Was nun tatsächlich besser ist, daran scheiden sich die Geister. Wichtig ist auf jeden Fall, dass der jeweilige Anwender die richtige Technik beherrscht, denn daran kann die Prozedur an ehesten scheitern, nicht am Mittel.
Ich habe ja nun beides ausprobiert und fand das Waxing angenehmer. Hauptsächlich, weil das Wachs immer wieder neu aufgetragen wird, Streifen für Streifen – beim Sugaring hingegen wird die gleiche Masse mehrfach verwendet. Deshalb mag ich das Waxing lieber.
Im Ergebnis sind beide Methoden gut und wenig schmerzhaft – auch das ist meine eigene Wahrnehmung. Auf jeden Fall profitieren wir heute von dem Einfallsreichtum der alten Völker . Ein guter Beweis dafür, dass auch alte Methoden noch heute ihre Berechtigung haben.
Waxing nach der Sugaring-Technik gibt es auch bei Dermalisse
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